(Betrifft: Jungsteinzeitliche Siedlung beim Steinbruch, RoPo 11.5.23)
Wer gräbt, der findet – wer nicht gräbt, der zerstört Ackerbau und Natur. Die Rottweiler Bau-Union will den Steinbruch Frommenhausen um 4,4 Hektar auf über 22 ha vergrößern, um Muschelkalk vor allem für Straßenbau (B 28, Schindhau-Tunnel) abzubauen. Sprengungen gefährden Kapffelsen, Brutplätze der Uhus, Fledermäuse, wertvolle Ackerflächen und Wald gehen verloren für Firmenprofit und Rottweiler Gewerbesteuer. Die „durchschnittlichen LKW-Fahrten“ sollen auf 280 an 250 Tagen plus 40 Samstagen erhöht werden. In mehreren Phasen will die Bau-Union in den nächsten zwanzig Jahren rund fünf Millionen Tonnen Muschelkalk komplett abbauen, inklusive Bietenhausen und Willmandingen.
Die Bauern der Rössener Jungsteinzeit, deren Langhaus mit Funden von Keramik und Pfeilspitzen jetzt ausgegraben wurde, siedelten sich auf guten Ackerböden und in Wassernähe (Starzel) an, beides zerstört demnächst die erweiterte Abbaufläche! Böden sind begrenzt, sie sind lebenswichtig für unser Grundwasser, regionale Nahrungsmittel und Lebensqualität. Versiegelung führt zu katastrophalen Überschwemmungen (Ahrtal,Italien), weil Regen nicht versickern kann. Haben die Bau-Union und das Landratsamt nichts dazugelernt?