Das so genannte Rottenburger „Friedensfest“ und viele Querdenker-Demonstrationen missbrauchen Symbole und Personen wie z.B. Anne Frank, Sophie Scholl, die Friedenstaube oder das Grundgesetz. Mit einer bewussten Verharmlosung von Kriegen und Verbrechen aus der Nazi-Zeit wird die Bevölkerung in die Irre geführt und man selbst stilisiert sich zum „Opfer“. Nirgendwo wird erklärt, was ein „Friedensfest“ mit der Corona-Pandemie zu tun hat, und nirgendwo wird eine klare Kritik oder Abgrenzung zu Rechtsextremen und deren Versuchen formuliert, solche Demonstrationen zu unterwandern. Solche Versuche verurteilen wir aufs Schärfste.

Wir halten es für falsch, alle Teilnehmer an solchen Demonstrationen oder Kundgebungen als „Querdenker“ zu bezeichnen oder gar als Anhänger von Rechtsextremen anzusehen. Eine solche Zuordnung treibt Menschen mit berechtigter Kritik an manchen Regierungsmaßnahmen geradezu in die Arme von Demokratiefeinden und Verschwörungstheoretikern. Um Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern das Wasser abzugraben, ist es notwendig, dass unsere demokratisch gewählten Organe bei allen wichtigen Entscheidungen über die Einschränkung von Grundrechten oder über die Impfstrategie VOR den Entscheidungen der Regierungen in Bund und Ländern beraten und entscheiden. Akzeptanz in der Bevölkerung werden diese Maßnahmen nur dann bekommen, wenn für alle deutlich wird, dass eine demokratische Kontrolle der Regierung durch die Parlamente auch in Zeiten einer Pandemie jederzeit gilt.

Die Linke ist dagegen, die Einwohner Rottenburgs zu bevormunden, in welcher Weise sie sich mit dieser vom Ordnungsamt genehmigten Kundgebung auseinandersetzen wollen, ob im Stillen oder im kirchlichen Gebet, in Diskussionen oder friedlichen Protestaktionen.